Kommentar zur Entwicklung der Kapitalmärkte Q2/2019
Aktienmärkte International
Das dritte Quartal war, wie erwartet, für Aktieninvestoren ein sehr spannendes. Im Unterschied zu anderen Jahren, gab es eine Konsolidierung bzw. eine kleine Korrektur im Juli und August, dafür war der September ein durchaus erfolgreicher Aktienmonat.
Damit zeichnet sich das Investitionsjahr 2019 bis dato als ein wirklich außergewöhnliches aus. Nicht nur was die Stärke der Markterholung nach dem Rückgang 2018 anbelangt (kein normaler Rebound – viele Indices liegen per Ende September ggü. Jahresbeginn zweistellig im Plus), sondern auch in der Robustheit gegenüber politischen Einflüssen (Trump, Handelskonflikt, Brexit etc.) und fundamentalen Meldungen aus den Unternehmen. Hier signalisieren die weltweiten Einkaufs-managerindices (IFO-, ISM-, Caixin-Index, Tankan-Report) durchgängig „Rezessionsniveau“ und sind somit ein Beleg für zunehmend nachlassendes, weltweites Wirtschaftswachstum.
Dies spiegelt sich auch vielfach in den Gewinnmeldungen der Unternehmen wieder. Die Anzahl der Gewinnwarnungen bzw. Rücknahme der Gewinnaussichten für 2020 darf insofern nicht überraschen. In Deutschland kommt die Automobillastigkeit der Wirtschaft erschwerend hinzu. Dass die Aktienkurse trotzdem nicht „in den Keller“ gerauscht sind, liegt zum einen an den unterstützenden Maßnahmen der Notenbanken, die mit Zinssenkungen, Anleihekäufen etc. eigentlich die Investoren in die Aktien „treiben“, da alles andere keine wirkliche Alternative darstellt. Zum anderen an der positiven Erwartungshaltung, dass diese Wirtschaftsschwäche nur eine relativ kurze (Zeit-) Phase anhält und es dann wirtschaftlich wieder aufwärts geht, was wir im letzten Newsletter schon beschrieben haben. Nun kommt es darauf an den, „richtigen“ Zeitpunkt abzuschätzen, wann das wirtschaftliche Tal durchschritten ist (die Aktienmärkte nehmen die Fundamentaldaten häufig rund 6 Monate vorweg). Wer davon ausgeht, dass das wirtschaftliche Tief im Winter überwunden wird, darf mit einem Aktien-Investment nicht mehr lange warten. Die anderen können durchaus noch den oft schwierigen Monat Oktober abwarten (Helloween ist der 2. geplante Brexit-Stichtag).
Wenn der Termin vorüber ist, sollte das fundamentale Licht schon wieder etwas heller scheinen. Ein konjunktureller Frühstarter (die BASF SE) hat vor ein paar Tagen gezeigt, dass gut geführte Unternehmen sich auch in problematischen Konjunkturphasen anpassen und positive Signale an die Aktionäre in Richtung Umstrukturierung, Gewinnwachstum und Dividende senden können. Wenn sich diese -zur Zeit noch seltenen Meldungen aus den Unternehmen- mehren, ist auch die fundamentale Unter-mauerung des aktuellen Kursniveaus und der weiteren Aktienaussichten gegeben.